Salbei (Salvia officinialis L.)

Wenn von Mai bis Juli der Salbei blau-violett blüht und nicht nur die Bienen erfreut, geraten seine Blätter fast ein wenig in den Hintergrund. Dabei sind sie es, denen der Salbei seine Berühmtheit als Heilpflanze und auch seinen Namen zu verdanken hat. Denn in Salvia steckt das lateinische Wort salvare, also heilen.

Der Salbei gehört zur Familie der Lippenblütler, was man in der Blütezeit auch tatsächlich sieht. Die violetten Blüten wirken wie zarte Lippen, die zusammen kleine Münder bilden und ihre Staubgefäße wie Zünglein entgegenstrecken. Die samtig grünen, lanzettförmigen Blätter verströmen einen würzig-aromatischen Duft. Der Grund: Auf der Oberseite eines Salbeiblattes befinden sich zahlreiche Öldrüsen, die ätherische Öle enthalten.

Ursprünglich stammt der Salbei aus dem Mittelmeerraum, doch ist er mit ca. 900 Arten heute auf nahezu allen Kontinenten außer in der Antarktis und Australien verbreitet. Dazu beigetragen haben auch heilkundige Mönche, die den Salbei in den Klostergärten kultivierten. Der Echte Salbei (Salvia officinialis L.) zeichnet sich durch eine besonders wertvolle Zusammensetzung an ätherischen Ölen, Gerb- und Bitterstoffen aus. Aus diesem Grund zählt er zu den ältesten bekannten Gewürz- und Heilpflanzen überhaupt und wird auch heute oft noch als Apotheker-Salbei bezeichnet. Bereits in der Antike und im Mittelalter war er so berühmt, dass zeitweise nur vertraute Menschen mit dem Sammeln des Krauts beauftragt wurden. Die Römer nannten den Salbei „herba sacra“, das heilige Kraut. Und selbst bei der Bekämpfung der Pest scheint Salbei in Verbindung mit Thymian, Rosmarin und Lavendel eine große Rolle gespielt zu haben.

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