Unverzichtbar: Supervitamin D
Lange Zeit war Vitamin D hauptsächlich für seine Wirkung auf die Knochen und den Calciumhaushalt bekannt. Doch es kann noch wesentlich mehr. Die Wissenschaft entdeckt immer neue wichtige Eigenschaften dieses besonderen Vitamins, von dem so vielen Menschen etwas fehlt.
Bedeutung von Vitamin D
Unbestritten ist die Bedeutung von Vitamin D hinsichtlich Aufbau, Stabilität und Mineralisierung der Knochen. Besteht ein Mangel an Vitamin D, sind Störungen im Calcium- und Phosphat-Stoffwechsel die Folge. Geschieht dies über längere Zeit, kommt es zu einer Abnahme der Knochendichte – verbunden mit einem erhöhten Risiko, eine Osteoporose im Alter zu entwickeln. Gleichzeitig konnte in mehreren Studien gezeigt werden, dass eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung mit mindestens 20 µg am Tag das Sturzrisiko bei älteren Menschen deutlich verringern kann. Stürze sind bei Frauen und Männern ab 60 Jahren ein Risiko für Knochenbrüche.
Vitamin D – auch wichtig für Muskeln und Zellteilung
Vitamin D hat auch einen günstigen Einfluss auf die Muskulatur. Es sorgt dafür, dass genügend Vorläuferzellen für die Muskelneubildung und auch Muskelreparatur vorhanden sind. Davon profitieren beispielsweise Sportler in der Regenerationsphase nach intensiven Trainingsbelastungen. Des weiteren hat Vitamin D eine regulierende Funktion bei der Zellteilung und unterstützt damit ein gesundes Zellwachstum, u.a. an den ständig sich erneuernden Gewebezellen der Darmschleimhaut. Außerdem hat man festgestellt, dass Vitamin D den Zyklus von Nervenzellen steuert und dabei hilft, die Botenstoffe für Informationen im Gehirn zu produzieren.
Vitamin D und Immunsystem
Ein zentrales Thema der aktuellen Forschung sind die vielfältigen Aufgaben, die Vitamin D bei der Aktivierung, Stärkung und Steuerung des Immunsystems übernimmt. Immer deutlicher wird, dass Vitamin D für leistungsfähige Abwehrkräfte unverzichtbar ist. Es unterstützt u.a. die sogenannten Makrophagen, die als große Fresszellen fremde Viren und Bakterien einschließen und unschädlich machen können. Gleichzeitig wirkt es regulierend auf die Immunantwort, d.h. es sorgt dafür, dass das Immunsystem bei seiner Reaktion auf bekannte oder fremde Eindringlinge nicht über das Ziel hinausschießt.
Was die Versorgung mit dem Multitalent oft schwierig macht
Nahezu jede Zelle des Körpers verfügt über eigene Vitamin-D-Rezeptoren. Das lässt erahnen, wie breit das Wirkspektrum des Vitamins ist. Damit es seine zahlreichen Funktionen im Körper erfüllen kann, muss es in ausreichender Menge verfügbar sein. Doch genau darin liegt oft das Problem. Nur wenige Lebensmittel meist tierischer Herkunft liefern Vitamin D in nennenswerten Mengen. Und wie viel Vitamin D der Körper selbst bilden kann, hängt von Hauttyp, Alter und Sonneneinstrahlung ab. Laut dem 14. Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bildet die Bevölkerung in Mitteleuropa im Durchschnitt so gut wie gar kein Vitamin D im Winter und nur 12,5 bis 15 µg pro Tag im Sommer.
Vitamin-D-Produktion über die Haut – geringer als gedacht
Mit zunehmendem Alter nimmt die Vitamin D-Produktion über die Haut deutlich ab. Bei 70-Jährigen hat sich die Fähigkeit der Haut zur Vitamin-D-Synthese um etwa 75 % reduziert. Doch auch bei Menschen jüngeren und mittleren Alters sind die Voraussetzungen für die hauteigene Vitamin-D-Synthese oft nicht optimal. Zum einen, weil die Sonnenstrahlung dafür von Oktober bis März hier bei uns nicht intensiv genug ist. Zum anderen, weil man selbst in den restlichen Monaten nicht immer die Zeit im Freien verbringt, die für eine Vitamin-D-Bildung notwendig wäre. Zudem hat das Bewusstsein für die negativen Seite der Sonne deutlich zugenommen, viele verwenden deshalb regelmäßig einen Sonnenschutz. Sonnencremes sind aber mittlerweile so effektiv, dass sie die hauteigene Produktion von Vitamin D um mehr als 97 % reduzieren können.
So viel Sonnenstrahlung ist nötig, um selbst Vitamin D zu bilden:
Oktober-März: In unseren Breitengraden nicht möglich
April-Mai: 40-60 Min.
Juni-August: 30-40 Min.
Dabei Sonnenexposition von 25% der Körperoberfläche erforderlich. Ohne Sonnenschutz.